Ihre Haupt-Vorkommen im südwestdeutschen Raum (Vorderpfalz, Ortenau, Bergstraße, Vordertaunus,
Rheingau, Mosel) sind meist an die Bewirtschaftung in ehemaligen und rezenten Weinbauregionen gebunden.
Dort ist sie, insbesondere in der Vorderpfalz wie auch die Mandel ein spätestens seit der Römerzeit
eingebürgertes (archäophytisches), landschaftsprägendes Charaktergehölz.
Die stockausschlagfäige Edelkastanie war prädestiniert für die Bewirtschaftung im Niederwald, und das Holz wurde vor allem für Rebpfähle aber auch Weinfässer gewonnen. Besonders der viel Holz beanspruchende Kammertbau (Reberziehung), verlangte nach einer schnell wachsenden, fäulnisresistenten Baumart.
Während ihre flächenmäßig größten Vorkommen in klimatisch bevorzugten Weinbauregionen zu finden sind, gibt es jedoch auch Bestände in allen Bundesländern. Als Solitär oder Gruppe in Parks und Gärten, Hainen und Wäldchen ist sie anzutreffen. Ein regelmäßiger Fruchtertrag stellt sich jedoch nur im Weinbauklima bei entsprechender Sorten- und Standortwahl ein.
Ergänzende Informationen
Edelkastanie im Kronberger Wald