EU-Projekt startet am 15. Juni
Conrad: „Edelkastanie prägt unsere Kulturlandschaft“ – 1,8 Millionen Euro zur grenzüberschreitenden Erforschung der Baumart
Quelle: Pressedienst vom Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz
Die Edelkastanie prägt die Oberrheinregion über Grenzen hinweg. Mit einer deutsch-französischen Auftaktveranstaltung am 15. Juni startet in Edenkoben ein EU-Projekt, das sich intensiv mit dieser Baumart beschäftigen wird. Unter der Leitung der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz arbeiten bis 2012 13 Partnerorganisationen aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Elsaß sowie viele Kommunen der Regionen zusammen.
„Alle verbindet die Edelkastanie und ihre wertvollen Produkte“, stellt die rheinland-pfälzische Umwelt- und Forstministerin Margit Conrad fest. „Ein wichtiges Projektziel ist der Schutz unserer Edelkastanien vor Gefährdung durch den Kastanienrindenkrebs. Die Entwicklung dieser Baumart ist historisch eng verbunden mit dem von den Römern mitgebrachten Weinbau in die klimatisch günstigen Randlagen des Rheintals. Auch auf der Edelkastanie, ihrem Holz und ihren Früchten, bauen viele Nutzungen in der Kulturlandschaft auf. Das Projekt soll, auch angesichts der Klimaveränderung, Erkenntnisse bringen zum Erhalt dieser für die Biodiversität bedeutenden Baumart.“
In dem EU INTERREG IV Oberrhein- Projekt geht es nicht allein um die Biologie, sondern auch um die gesellschaftliche Bedeutung des Baumes und um grenzüberschreitende Kooperation wie im Projekttitel „Die Edelkastanie am Oberrhein – eine Baumart verbindet Menschen, Kulturen und Landschaften“ deutlich wird. Die Erhaltung dieser Baumart und ihre nachhaltige Nutzung ist eine wichtige transnationale Herausforderung. Das Projektvolumen beträgt rund 1,8 Millionen Euro. Die eine Hälfte der Fördermittel wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und die andere von den Partner-Organisationen aufgebracht. Das Budget von Landesforsten Rheinland-Pfalz beträgt knapp 500.000 Euro inklusive Förderung durch die EU.
Ein Baustein des Projekts ist die Erfassung der Verbreitung der Edelkastanie im Oberrheingebiet, die unterschiedlichen Bestandestypen, die waldbaulichen Behandlungsformen sowie der Gesundheitszustand der Bäume. Die Edelkastanie ist gefährdet durch den Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica), eine Pilzerkrankung, die 1992 zum ersten Mal von der Schweiz her kommend in der badischen Ortenau auftrat und mittlerweile auch elsässische und südpfälzische Edelkastanienbestände geschädigt hat. Ziel ist es, grenzüberschreitend umweltverträgliche Strategien zur Erhaltung der Bäume zu erarbeiten. Ein weiteres Thema ist die wirtschaftliche Verwertung. So soll untersucht werden, wie die Nutzung von Edelkastanienholz und auch von Maronen zu verbessern ist. Die Rolle der Edelkastanie für die Landschaftsästhetik und den Tourismus sind ein weitere Projektbausteine.
Projektstart:
Auftaktveranstaltung am Dienstag, 15. Juni, um 10 Uhr in der Villa Ludwigshöhe, Villastraße 65, 67480 Edenkoben.
Weitere Informationen, Ansprechpartner:
Zentralstelle der Forstverwaltung, Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, Hauptstr. 16, 67705 Trippstadt